Nach dem Tod von Papst Franziskus steht die katholische Kirche vor dem Scheideweg: Wählen die Kardinäle einen Kandidaten, der den progressiven Kurs von Franziskus fortsetzt? Oder entscheiden sie sich für einen Gegenreformer, der die Kirche wieder zurück ins 18. Jahrhundert führt, wo sie sich am wohlsten fühlt? Der Postillon hat Vatikan-Insider, Vatikan-Outsider, Vatikan-Touristenführer und Vatikan-Callboys befragt und präsentiert die Liste der aussichtsreichsten Kandidaten auf die Nachfolge von Franziskus:
Kardinal William Whitmore (USA)
Der erzkonservative Kardinal von Oklahoma City ist ein prominenter Befürworter der Todesstrafe für Homosexuelle, Geschiedene und Intimrasierte. Mehrmals forderte er, die Heilige Messe nur noch auf Latein und rückwärts abzuhalten, damit sie nur "Auserwählte" verstehen können. Laut Experten dürfte er als Papst eine neue Spezialhölle (Excludatorium) für Arbeitslose, Flüchtlinge und unverheiratete Frauen einführen.
Erfolgschance: 18%
Kardinal Pascal Abiola (Benin)
Der moderate Kardinal aus dem westafrikanischen Benin hat den Ruf, pragmatisch, rücksichtsvoll und konsensorientiert zu sein und könnte als erster schwarzer Papst Geschichte schreiben. Sollten sich seine Anhänger im Konklave durchsetzen, könnte er die Wahl dennoch ablehnen, um seine Eltern nicht zu erzürnen, die nach wie vor wollen, dass er Doktor oder Ingenieur wird.
Erfolgschance: 3%
Kardinal Lucifero Diabolo (Italien)
Lucifero Diabolo gilt unter Insidern als der perfekte Kandidat, ist theologisch brillant und im Vatikan bestens vernetzt. Seine größte Schwäche: Er scheut das Weihwasser und zieht sich Verbrennungen zu, wenn er Kruzifixe berührt. Selbst wenn es nicht zum Papst reicht, wird er wohl weiterhin im Hintergrund die Strippen ziehen.
Erfolgschance: 0,666%
Kardinal Bat-Erdene Tsogtbaatar (Mongolei)
Unter Insidern gilt Tsogtbaatar als Geheimtipp, weil er Gerüchten zufolge den verfeindeten Lagern der Kurie angeboten haben soll, als Kirchenoberhaupt absolut nichts zu tun und niemanden durch irgendwelche Reformen oder Gegenreformen zu erzürnen. Stattdessen will er möglichst viel Zeit im päpstlichen Whirlpool verbringen.
Erfolgschance: 27%
Kardinälix Hedda Söderlund (Schweden)
Jung, polyamor und genderqueer: Als biologische Frau hatte Hedda Söderlund lange einen schweren Stand in der Kurie. Inzwischen gilt dey jedoch als größte Favoritix des progressiven Lagers. Mit deren 31 Jahren wäre dey jüngste Päpstix der Kirchengeschichte und könnte vor allem Generation Z für den Glauben begeistern.
Erfolgschance: 17%
Kardinal Gianluigi Gnocchibomba (Italien)
Wer der neue Papst werden will, muss erst ihn bezwingen: Kardinal Gianluigi Gnocchibomba kennt Rom wie kein Zweiter und hat sich in den letzten Jahrzehnten durch geschickte Erpressungen, Bestechungen, Morde und Rimjobs ein loyales Netzwerk an Unterstützern aufgebaut, die ihm im Konklave zum Papstamt verhelfen könnten. Die Tatsache, dass er nur das kleine Latinum hat, könnte ihm jedoch zum Verhängnis werden.
Erfolgschance: VII,III per centum
Kaplan Jorge Mario Bergoglio Junior (Argentinien)
Da er kein Kardinal ist, darf der Argentinier Jorge Mario Bergoglio Junior nicht am Konklave teilnehmen. Doch als Sohn des verstorbenen Papstes räumen ihm Beobachter durchaus Chancen auf einen Überraschungssieg ein, da sein Vater nach wie vor viele Unterstützer in der Kurie hat.
Erfolgschance: 12%
Kardinal Jesus Christus (Westjordanland)
Als wohl progressivster und radikalster der "Papabili" vertritt der Mann aus Bethlehem eine extreme Lehre der Hilfsbereitschaft, Entsagung und Nächstenliebe. Bei dieser Wahl gilt er eher als skurriler Außenseiter, dem viele Experten keine wirklichen Chancen einräumen.
Erfolgschance: 0%
Ordensschwester Maria Benedetta (Frankreich)
Nur ganz wenige haben sie auf dem Zettel: Als für die Verpflegung der Kardinäle zuständige Küchenchefin im Konklave könnte Ordensschwester Maria Benedetta sämtliche Teilnehmer vergiften und sich selbst zur Päpstin krönen. Eine mögliche Amtszeit wäre wohl von Korruption, Intrigen und sexuellen Ausschweifungen geprägt.
Erfolgschance: 15%
JD Vance (USA)
Der umstrittene, aber einflussreiche Orden "Ordo Sanguinis Pontificis" ist der festen Meinung, dass automatisch der Papst werden muss, der den letzten Papst umgebracht hat. So wurde etwa Joseph "Gift im Ring" Ratzinger 2005 Nachfolger von Johannes Paul II. Unklar ist, ob JD Vance das Papstamt neben seinem Beruf als Vizepräsident der USA ausüben darf.
Erfolgschance: So unwahrscheinlich wie, dass Donald Trump US-Präsident wird