Tel Aviv (dpo) - Das lange Suchen hat sich gelohnt: Der israelische General Lior Naveh hat soeben bei einem Abgleich mehrerer militärischer und ziviler Landkarten des Gazastreifens ein winziges Stück Land ausgemacht, das seit Beginn des Gazakrieges noch kein einziges Mal bombardiert wurde.
"Bingo! Vier Quadratmeter, die noch völlig unzerbombt sind!", staunt der Leiter der Strategischen Zielplanung, während er das Telefon auf seinem Schreibtisch in die Hand nimmt und eine Kurzwahltaste drückt. "Naveh am Apparat, ich habe was entdeckt! Ja, vier Quadratmeter. Ist schon in Auftrag gegeben, in zwei Stunden fallen die Bomben. Danke, Herr Premierminister, ich tue nur meine Pflicht."
Dann legt er auf und lehnt sich zufrieden zurück. "Noch nicht einmal zerbombt. Das ist schon irre, wenn man bedenkt, dass wir den Rest Gazas im Durchschnitt dreißigmal bombardiert haben, manche Stellen sogar locker hundertmal. Einmal haben wir sogar versehentlich unsere eigenen Bomben zerbombt, weil wir übersehen haben, dass wir schon längst dabei waren, das Gebiet, das wir zerbomben wollten, zu zerbomben."
Noch unzerbombte Gebiete in Gaza zu finden, ist laut Experten inzwischen so gut wie unmöglich geworden. Naveh selbst hatte rund drei Wochen lang intensiv recherchiert, bevor er das Stück Land entdeckte, auf dem eine Hundehütte und ein rostiges Fahrrad stehen.
ntf, ssi, danDieser Artikel erschien erstmals bei unserer britischen Partner-Publikation NewsThump