Berlin (dpo) - Zuletzt gab es zwischen den frischgebackenen Koalitionspartnern SPD und Union Verstimmungen über die Höhe des Mindestlohns. Nun hat Friedrich Merz seine Sicht der Dinge dargestellt: Anders als von der SPD behauptet, sei nie von 15 Euro, sondern stets von 15 Cent die Rede gewesen.
"Da haben die Kollegen von der SPD wohl nicht genau hingehört", erklärte der Bald-Kanzler bei Caren Miosga im Ersten. "Also: 15 waren schon richtig. Da haben wir uns darauf geeinigt. Aber eben nicht 15 Euro, sondern 15 Cent. Und da sage ich auch ganz klar: Die Chancen stehen hoch, dass das so kommt."
Der Betrag von 15 Cent sei zwar "nicht ganz ohne", räumte Merz ein: "Für Arbeitgeber kommt da immerhin oft mehr als ein Euro pro Tag zusammen, den sie an Lohnkosten für nur eine Arbeitskraft stemmen müssen. Das ist für viele Leistungsträger sicherlich eine Zumutung, aber wir mussten in den Koalitionsverhandlungen eben auch Zugeständnisse an die Sozialdemokraten machen."
Zudem verwies Merz darauf, dass die 15 Cent keinen Automatismus darstellen. "Das muss am Ende natürlich die Mindestlohnkommission entscheiden, ob das dann letztlich 13, 14 oder wirklich die vollen 15 Cent werden."
Die SPD hat inzwischen ihren Fehler eingeräumt und versprochen, bei künftigen Koalitionsverhandlungen besser aufzupassen.
dan, ssi; Foto: Imago