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Weltrekord! Merci-Packung von 1987 wurde über 1000 Mal weiterverschenkt

Bad Berleburg (dpo) - Sandra Bohnert aus Bad Berleburg traute ihren Augen kaum, als sie Anfang März auf das Mindesthaltbarkeitsdatum einer Merci-Packung schaute, die sie soeben geschenkt bekommen hatte. Es lautete: 7. Oktober 1988. Eine anschließende Recherche ergab, dass die Packung ursprünglich aus dem Jahr 1987 stammt und seitdem insgesamt 1047 Mal weiterverschenkt wurde, ohne je geöffnet worden zu sein. Ein Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde ist ihr damit gewiss.

"Mir persönlich schmeckt das Zeug ja nicht so", erklärt die 43-Jährige Bad-Berleburgerin. "Deshalb wollte ich die Packung eigentlich selbst gleich wieder weiterverschenken. Aber da ist mein Blick auf die Aufschrift gefallen: Vielfalt-Präsent stand da. Und das Logo sah auch irgendwie alt aus."

Es begann eine aufwendige Recherche, bei der sich Sandra Bohnert gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern chronologisch rückwärts durch die mit der Packung Beschenkten telefonierte, bis sie schließlich bei Rentner Hans-Joseph Trobesch (79) aus dem bayerischen Iphofen landeten.

Er, der mutmaßliche "Patient null", hatte die Packung damals für eine Mark und zwölf Pfennige im örtlichen Tante-Emma-Laden gekauft, um sich bei seiner Nachbarin zu bedanken, die im Sommer 1987 während seines Urlaubs in der Tschechoslowakei auf seinen Kater Schnurrli aufgepasst hatte.

"Mir persönlich schmeckt das Zeug ja nicht so", gesteht die damals beschenkte Pia Mächtelt. "Aber die Geste zählt ja. Außerdem kann man das ja gut weiterverschenken. Und das hab ich dann auch ein paar Tage später gemacht."

Danach ging die Schokoladen-Auswahl für fast 38 Jahre auf Wanderschaft und wurde dabei im Schnitt alle 13 Tage weiterverschenkt.

Kurioserweise hielten einige der beschenkten Verschenker ein und dieselbe Packung sogar mehrfach in Händen. So etwa Maik Frieseck (54) aus Cottbus, der die Schokoladenauswahl einmal 1994, einmal 1997, zweimal 2004 und einmal im Jahr 2014 geschenkt bekam und sie jedes Mal an seine Mutter Marie Frieseck weiterverschenkte.

"Gut, dass sie sie jedes Mal nicht gegessen hat", so Frieseck. "Die waren bestimmt schon längst schlecht."

Derzeit prüft das Team des Guinness-Buchs der Weltrekorde noch einmal alle Verschenkstationen auf ihre Authentizität. Dann dürfte die weitgereiste Box den bisherigen meistweiterverschenkten Gegenstand auf Platz zwei verdrängen: Ein Glas selbstgemachte Brombeermarmelade aus dem Jahr 1992, das bis 2017 insgesamt 762 Mal weitergereicht wurde.

ejo, ssi, dan; Foto: Shutterstock
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