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AfD scheitert bei Hamburg-Wahl, weil Menschen dort schon mal einen Ausländer gesehen haben

Hamburg (dpo) - Was war denn da los? Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg blieb die AfD, die derzeit bundesweit Erfolge feiert und die Politik vor sich hertreibt, weit hinter den Erwartungen zurück und kam lediglich auf 7,5 Prozent. Politologen zufolge liegt das vermutlich daran, dass die Menschen in der Hansestadt Ausländer nicht nur vom Hörensagen kennen.

"In manchen Gegenden auf dem Land gibt es Orte, in denen in den letzten 200 Jahren noch nie ein Mensch mit Migrationshintergrund einen Fuß gesetzt hat", erklärt Parteienforscher Hubert Hollfeld. "Das sind genau die Orte, wo die AfD teilweise locker 50 Prozent und mehr holt."

In Hamburg hingegen haben die Menschen tatsächlich schon einmal Ausländer gesehen und im täglichen Kontakt herausgefunden, dass es sich dabei nicht automatisch um vergewaltigende Messerstecher handelt, sondern um völlig normale Menschen.

"Deshalb verfängt die tägliche Hetze der AfD nicht, dass man Großstädte nicht mehr betreten kann, ohne von einer Migrantenhorde umgebracht zu werden", so Hollfeld. "Die Hamburger leben ja selbst in der angeblich so gefährlichen Großstadt und merken am eigenen Leib, dass sie vollkommen unermordet sind."

Menschen in ländlichen Gebieten mit hohem AfD-Stimmenanteil lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken. "Diese hochnäsigen Großstädter sollen mal aufs Land kommen und am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich Ballungszentren mit vielen Migranten aus der Ferne auf einen wirken, wenn man nur auf Social Media davon liest", erklärt irgendein Thomas oder Bernd. "Dann sehen die mal wie das ist!"

ssi
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