Berlin (dpo) - Bereits kurz nach der Eröffnung des frisch sanierten Gendarmenmarkts werden erste Mängel am "schönsten Platz Berlins" sichtbar: Ein Grashalm, der zwischen zwei Pflastersteinen aus einer Fuge wuchs, sorgte heute für Aufsehen. Nur durch das beherzte Eingreifen der Stadt konnte Schlimmeres verhindert werden.
"Jott, nee! Wat is'n dit? 'Ne Pflanze? Hier?" – solche erstaunten Sätze konnte man am Montagvormittag aus der Menschentraube vernehmen, die sich um den Grashalm versammelt hatte. "Nu hamse dit erst allet saniert. Und denn wächst hier so’n Halm raus. Dit is ja der reinste Dschungel hier!"
Nach rund 10 Minuten rückte das durch mehrere Anrufe alarmierte Bezirksamt Mitte mit Flammenwerfern aus, um dem Halm den Garaus zu machen und Schaden vom Image der Stadt abzuwenden. "Am Gendarmenmarkt herrscht Ordnung und keine Öko-Anarchie", erklärte ein Bediensteter der Stadt zufrieden, nachdem er das Pflänzchen erfolgreich versengt hatte.
Sicherheitshalber wurden auch alle übrigen Fugen noch einmal mit dem Flammenwerfer abgeschwenkt und ein grüner Luftballon, mit dem ein Kind spazieren ging, zum Platzen gebracht.
In einer Mitteilung lobte das Bezirksamt anschließend die Aufmerksamkeit der Passanten: "Durch Ihre Wachsamkeit konnte eine Verwilderung des Platzes verhindert werden. Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir unseren schönen Gendarmenmarkt grau halten. Im Namen aller Berliner bedanken wir uns."
ssi, dan; Foto: Imago