Bonn (dpo) – Schlechte Nachrichten für Mörder und Attentäter: Die Deutsche Post hat angekündigt, das Porto für Briefbomben ab dem 1. April auf 2,90 Euro zu erhöhen. Der bisherige Tarif von 1,80 Euro sei angesichts des logistischen und personellen Mehraufwands nicht mehr tragbar, so der Konzern.
"Von allen Sendungsarten ist die Briefbombe mit Abstand die arbeitsintensivste", erklärte ein Unternehmenssprecher. "Vor allem der stetig steigende Aufwand beim Sortieren und Zustellen der Sendungen sowie beim Beseitigen von Mitarbeiterüberresten hat die Post in den letzten Jahren immer stärker belastet."
Auch der Neubau des zentralen Briefbomben-Sortierzentrums in Kassel hat aufgrund seiner massiven Stahlbetonbauweise Millionen verschlungen – vom ständigen Verschleiß des Personals vor Ort ganz abgesehen. "Ständig fallen Leute weg", berichtet etwa eine Mitarbeiterin. "Ich kann die verbliebenen Kollegen, mit denen ich 2023 hier zu zehnt angefangen habe, mittlerweile an meinen vier Fingern abzählen."
Kritik kommt unterdessen aus der Briefbomberszene, wo sich in einschlägigen Foren Unmut regt. "Was soll der Scheiß?", klagt etwa ein User namens KartonKlaus88. "Wenn das so weitergeht, steige ich endgültig auf E-Mail-Bomben um. Auch wenn ich nach wie vor finde, dass eine Briefbombe einfach etwas viel Persönlicheres hat und mehr von Herzen kommt."
Auch der Verband der Anonymen Absender (VdAA) hat die Preiserhöhung inzwischen öffentlich kritisiert und Widerstand angekündigt.
Die Deutsche Post bittet vorsorglich, von Briefbombenzusendungen aus Protest gegen die Portoerhöhung abzusehen.
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