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Bahn löst ihr Problem mit marodem Schienennetz

Berlin (dpo) - Mega-Sparmaßnahme bei der Deutschen Bahn: Anstatt das marode Schienennetz für Milliardenbeträge zu sanieren, geht der Konzern das Problem nun von der anderen Seite an: Künftig sollen sämtliche Züge mit geländegängiger Bereifung ausgestattet werden, die selbst bei beschädigten oder defekten Gleisen und Weichen problemlos funktioniert.

"Wir haben gegeneinander abgewägt, was es kosten würde, 39.000 Kilometer Schienen zu sanieren oder alle Züge mit Reifen auszustatten", erklärte Bahnchef Richard Lutz. "Das Ergebnis sprach ganz klar für die Reifen."

Die robuste Bereifung ermögliche es, dass Züge einfach über schadhafte Gleisabschnitte hinwegfahren.

Auch Verspätungen könnten durch die neuen Geländereifen reduziert werden, weil Züge - etwa wenn ein schnellerer Zug überholen muss - die Schienen jederzeit kurz verlassen können. Zudem haben ortskundige Lokführer die Möglichkeit, Abkürzungen zu nehmen.

Fahrgastverbände stimmen die Pläne allerdings eher pessimistisch. Sie befürchten, dass es demnächst vermehrt heißen wird: "Unsere Reisezeit verzögert sich leider um 30 Minuten. Grund: ein Platten an Wagen 32." oder "Unsere Reisezeit verzögert sich leider um 30 Minuten. Grund: Wir haben uns verfahren" oder "Dieser Zug endet hier außerplanmäßig. Grund: Wir sind vom Gleisbett abgekommen und stecken im Graben fest. Vielen Dank für Ihre Reise mit der Deutschen Bahn."

hwo, dan, ssi
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