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Zäh, wirr, kein Mord: ARD-Zuschauer enttäuscht von Tatort

Berlin (dpo) - Was für ein Reinfall! Selten hat eine Tatort-Folge im Ersten so wenig überzeugt wie am Sonntagabend. Der neue Fall mit dem kryptischen Titel "Das Duell" enttäuschte mit untalentierten Schauspielern, sinnlosen Monologen und einer drögen Dramaturgie – sogar auf einen Mord wartete man vergeblich. Fans der Krimi-Reihe sind empört.

"Man hat schon ahnen können, dass in dieser Folge der Wurm drin ist, als zu Beginn einfach auf den traditionellen Vorspann und die Tatortmusik verzichtet wurde", schimpft Frank Menzel, Vorstand des größten deutschen Tatort-Fanclubs. "Da wusste man schon, dass das wieder so eine anstrengende experimentelle Folge wird. Und anstatt direkt einen Mord zu zeigen, begann der Tatort dann auch noch mit so einer komischen Verhörsituation."

Sehr irritierend sei dabei das völlig neue Ermittlerduo gewesen. "Leider wurden Maybrit Illner und Sandra Maischberger kaum eingeführt und sind als Figuren so lieblos und austauschbar geschrieben, dass man sich überhaupt nicht mit ihnen identifiziert."

Auch im Internet erntete die Folge scharfe Kritik: "Der ganze Tatort bestand praktisch aus dieser einzigen langen Verhörszene", schimpft etwa User Ballauf64 im Tatort-Forum Tatort-Checker. "Sowas kann unterhaltsam sein, wenn die Dialoge stimmen und alle Beteiligten begnadete Schauspieler sind, aber das war kein bisschen der Fall."

Stattdessen hätten die Ermittler und auch die Verdächtigen ihre Texte teilweise sogar von Zetteln ablesen müssen.

Als frustrierend empfanden es außerdem viele Zuschauer, dass die beiden Kommissarinnen nie richtig durchgriffen, obwohl die beiden Hauptverdächtigen stets so wirkten, als würden sie dreist lügen oder um den heißen Brei herumreden.

"Ich habe immer gehofft, dass zum Beispiel dieser Illner irgendwann der Kragen platzt, sie sich einen der beiden Glatzköpfe packt und ein Geständnis aus ihm herausprügelt. Aber: Fehlanzeige!!!", schreibt User MünsteranerTatortRockt.

Dass nach 90 Minuten noch nicht einmal ein Mörder ermittelt wurde, dürften nur noch die hartnäckigsten Tatort-Aficionados mitbekommen haben. Die meisten von ihnen schalteten spätestens gegen 21:15 Uhr auf Super RTL um, um wenigstens bei der zweiten Folge "Law & Order: Special Victims Unit" ihr Bedürfnis nach verlässlicher Krimiunterhaltung noch einigermaßen zu befriedigen.

ssi, dan; Foto: ARD

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