Clausthal-Zellerfeld (dpo) - Das ist gerade nochmal gutgegangen: Beinahe wäre Silvana Küster aus Clausthal-Zellerfeld auf eine Spam-SMS eines Betrügers hereingefallen, der sich als ihr Sohn ausgab. Doch im letzten Moment fielen ihr mehrere Ungereimtheiten auf.
"Erst dachte ich ja schon, dass das von Ben ist", erklärte die 37-jährige. "Dem gehen dauernd Handys kaputt. Aber dann stach mir etwas ins Auge: Da sind gar keine Rechtschreibfehler drin."
Außerdem sei der Ton, in dem die SMS gehalten ist, viel zu freundlich. "Er formuliert seinen Wunsch als Frage und nicht als Befehl", so Küster. "Und dann auch noch diese herzlichen Emojis! Außerdem nennt er nicht sofort einen Betrag, den er schnellstmöglich haben möchte. Nee, nee, das ist nicht mein Junge."
Schließlich sehen Nachrichten ihres 16-jährigen Sohnes normalerweise komplett anders aus. "Hier zum Beispiel von letztens, als er Geld fürs Kino wollte: 'Hey. Brauch 20 Euro für Kinos am besten 30. Werde gut wenn du paypal mache. Kant. 🙏🙏🙏'. So schreibt der normal."
Die verdächtige Nummer hat sie deshalb vorsichtshalber als Spam markiert und blockiert.
Experten beurteilen das Vorgehen von Silvana Küster als vorbildlich. Zugleich warnen sie jedoch davor, dass moderne Trickbetrüger immer professioneller werden. Inzwischen sollen bereits SMS kursieren, in die absichtlich Rechtschreibfehler und schnoddrige Formulierungen eingebaut sind, um die Fake-Nachrichten realistischer wirken zu lassen.
pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock