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Nach wiederholter Beschädigung von Unterseekabeln: EU stellt auf Tiefsee-WLAN um

Brüssel (dpo) - Nachdem erneut ein Internetkabel in der Nordsee beschädigt wurde, zieht die EU Konsequenzen: Anstatt weiterhin sabotageanfällige Unterseekabel einzusetzen, sollen künftig Tiefsee-WLAN-Router Skandinavien und Mitteleuropa verbinden.

"Kabel sind ohnehin überholt. Drahtlose Übertragung ist die Zukunft", erklärte EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen bei der Vorstellung des Projekts "Deep Wireless". "Wir werden das gesamte Tiefseekabelsystem in den kommenden Monaten gegen WLAN-Router ersetzen."

Das Internetsignal soll dann einfach vom Festland zum Unterwasser-Router in der Ostsee übertragen werden, der es dann ans gegenüberliegende Festland weiterleitet.

Das Kalkül: WLAN-Router sind viel schwieriger von der Meeresoberfläche aus zu sabotieren. Sie können beispielsweise anders als Unterseekabel aufgrund der geringen Angriffsfläche nur sehr schwer beschädigt werden, indem ein Schiff seinen Anker über den Meeresgrund schleifen lässt.

Einziges Manko: Sollte es zu einer technischen Störung am Untersee-WLAN-Router kommen, muss jedes Mal ein Taucher zum Meeresgrund geschickt werden und das Gerät für mindestens 10 Sekunden aus- und dann wieder einstecken.

Einem Sprecher der Deutschen Telekom zufolge soll die erste WLAN-Verbindung zwischen Deutschland und Finnland bereits am kommenden Freitag zwischen 7 und 18 Uhr freigeschaltet werden.

ssi, dan
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