Düsseldorf (dpo) - Fast vier Jahre lang sind durch eine gewiefte Betrugsmasche in Düsseldorf hunderte Kunden eines vermeintlichen Fitnessstudios geschädigt worden. Sie hatten Abonnements abgeschlossen und monatlich Geld gezahlt, obwohl das Studio in Wahrheit gar nicht existierte. Nur durch einen Zufall flog der Schwindel schließlich auf.
Insgesamt 723 Kunden überwiesen seit 2021 monatlich Geld an das "D-City Gym", ohne zu ahnen, dass die Einrichtung nur auf dem Papier existierte. "Ich dachte die ganze Zeit, das sei ein ganz normales, real existierendes Fitnessstudio", erklärt etwa Abonnent Gabriel Demel. "Ich hab überall damit angegeben, dass ich da Mitglied bin und ich hab sogar drei Bekannte angeworben, sich ebenfalls anzumelden."
Er habe sich während der Corona-Pandemie angemeldet, um fitter zu werden, so Demel. "Also habe ich das Abo abgeschlossen und mir fest vorgenommen, auch demnächst hinzugehen. Also ganz ehrlich demnächst. Ich schwöre. Damit, dass der ganze Laden gar nicht existiert, konnte ich ja nicht rechnen."
Aufgeflogen war der Betrug erst, als ein Mitglied aufgrund eines Neujahrsvorsatzes am 2. Januar tatsächlich an der angegebenen Adresse auftauchte, um zu trainieren. "Ich wollte mich zumindest einmal blicken lassen, eine halbe Stunde ein paar Gewichte stemmen und dann nach einem gewaltigen Muskelkater nie wieder hingehen", erklärt Jana Hiestermann. "Aber dann stand ich plötzlich vor einer leeren Lagerhalle. Unfassbar, dass das alles nur Schwindel war!"
Den Betreibern droht nun eine Anklage wegen Betrugs sowie ein hohes Bußgeld. Aufgrund finanzieller Probleme hat der Anwalt der Beschuldigten jedoch bereits mit der Justizkasse vereinbart, dass der Betrag auch in Form von Fitnessstudio-Gutscheinen beglichen werden kann.
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