Brüssel (dpo) - Seit dem 1. Januar 2025 sind die Ladekabel von Mobil- und Elektrogeräten EU-weit vereinheitlicht – ein großer Erfolg im Kampf um die Reduktion von Elektroschrott. In einem nächsten Schritt soll nun die Vereinheitlichung von Autoschlüsseln folgen.
"Dass in Europa nach wie vor jedes Fahrzeug seinen eigenen Schlüssel braucht, ist eine riesige Ressourcenverschwendung", erklärt EU-Umweltkommissarin Jessika Roswell, die die entsprechende Verordnung mit Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis ausarbeitete. "Jährlich müssen unnötigerweise Millionen von Autoschlüsseln, meist sogar in zweifacher Ausführung produziert werden und die sind dann nur für ein einziges Auto nutzbar."
Gleichzeitig werden jedes Jahr Millionen voll funktionsfähiger Autoschlüssel weggeschmissen, weil das dazugehörige Fahrzeug stillgelegt oder verschrottet wird.
Damit ist ab 2026 Schluss. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle in der EU zugelassenen Fahrzeuge so genormt sein, dass sie mit einem Standardschlüssel geöffnet und gestartet werden können.
Dieser Standardschlüssel soll ab 2026 überall erhältlich sein und passt europaweit auf alle Fahrzeuge. So kann er im Fall eines Neuwagenkaufs einfach weitergenutzt werden.
Der Vorschlag wird auch vom Verband der Fahrzeugvermieter begrüßt, denn bisher musste jedem Fahrzeug sein individueller Schlüssel mühsam zugeordnet werden. Künftig kann jeder Kunde seinen Standardschlüssel mit in den Urlaub nehmen und für den Mietwagen mitnutzen.
Doch es gibt auch Kritik am Vorhaben Brüssels: Der Verband der Parkhausbetreiber fürchtet, dass Kunden durch die neue Regelung Probleme bekommen könnten, ihr Fahrzeug im Parkhaus zu finden. Bisher reichte es, auf der Parkhausetage den Funkschlüssel zu betätigen und das eigene Auto blinkte kurz auf. Zukünftig werden jedoch alle Fahrzeuge auf den Standardschlüssel ansprechen, was zu Verwirrung und längeren Suchzeiten führen könnte.
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