Riad (dpo) - Neben massiven Schmiergeldzahlungen an Funktionäre war es wohl vor allem das attraktive Gesamtkonzept, das Saudi-Arabien die Austragung der Fußball-WM 2034 bescherte. Vor allem die Pläne zur Weiternutzung der geplanten Stadien konnten die FIFA überzeugen.
Gemäß der in den Bewerbungsunterlagen Saudi-Arabiens dargelegten Nachhaltigkeitsstrategie sollen die prunkvollen Stadien, von denen die meisten erst noch entstehen, nach dem Turnier zur Austragung von öffentlichen Hinrichtungen verwendet werden.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an Gastgeberländern wie Brasilien oder Südafrika, deren Spielstätten nach dem Turnier teilweise nicht mehr genutzt und dem Verfall preisgegeben wurden.
"Die Stadien werden auch nach der WM noch mit Leben gefüllt sein", versicherte auch ein Sprecher des saudischen Königshauses. "Also mehr oder weniger, wenn Sie wissen, was ich meine. Haha."
Mit den neuen Stadien hätte Saudi-Arabien, das im Jahr 2024 bereits 198 Menschen hinrichten ließ, attraktive Veranstaltungsorte mit perfekter Sicht von allen Seiten.
"Bei Hinrichtungen auf öffentlichen Plätzen wird dauernd die Sicht versperrt und die hinteren Reihen bekommen gar nichts mit", so der Sprecher. "Wenn wir hingegen am Mittelkreis enthaupten, sieht das jeder bis ganz oben unters Stadiondach. Und es gibt ja auch noch die riesigen Monitore für Zeitlupen."
Wer plant, zur WM nach Saudi-Arabien zu reisen, muss allerdings keine moralischen Bedenken haben: Mit den ersten Hinrichtungen auf dem Rasen soll erst nach Ende des Turniers begonnen werden.
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