Berlin (dpo) - Es wird spannend: Im Bundestag stellt heute Olaf Scholz die Vertrauensfrage. Dazu muss er sich gemäß alter bundesrepublikanischer Tradition mit geschlossenen Augen rückwärts umfallen lassen und darauf hoffen, dass ihn die Abgeordneten auffangen.
"Fangen ihn genügend Parlamentarier auf, sodass er weich fällt, hat Scholz die Vertrauensfrage gewonnen und darf Bundeskanzler bleiben", erklärt Politologin Annette Häußner. "Schlägt er hingegen lang hin und holt sich dabei eine Platzwunde am Hinterkopf, so ist dies ein klares Indiz, dass er das Vertrauen verloren hat."
In diesem Fall gibt es baldige Neuwahlen und der Bundeskanzler wird von der Bundestagspräsidentin in die Berliner Charité gefahren, wo er verarztet, gegebenenfalls genäht und auf Gehirnerschütterung untersucht wird.
Das letzte Mal an der Vertrauensfrage gescheitert ist 2005 Gerhard Schröder. Der damalige Bundeskanzler zog sich eine Verletzung am Ellbogen zu und konnte drei Wochen lang nicht richtig Bier trinken.
dan, ssi; Foto: Imago/ShutterstockUpdate, 16.12., 16.34 Uhr: Olaf Scholz befindet sich aktuell auf dem Weg ins Krankenhaus.
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