Arnsberg (dpo) - Hat er sich zu weit aus dem Fenster gelehnt? Nach seinem Spendenversprechen bei der Wohltätigkeitsgala "Ein Herz für Kinder" hofft Friedrich Merz inständig, dass die CDU in Umfragen bis zum Jahreswechsel drastisch an Prozentpunkten verliert.
"Verdammt, ich und mein vorlautes Mundwerk", ächzt Merz, nachdem er das Ganze noch einmal durchgerechnet hat. "Das wären ja aktuell mehr als 3000 Euro, die ich da spenden müsste, wenn ich pro Prozentpunkt des CDU-Umfragewerts zum Jahreswechsel wirklich 100 Euro spende! Ich hätte wohl lieber 5 Euro pro Prozentpunkt sagen sollen."
Deshalb hat sich der CDU-Chef nun dazu durchgerungen, in den kommenden Wochen Anti-CDU-Wahlkampf zu machen, um die Umfragewerte so weit wie möglich nach unten zu drücken.
"So toll ist die CDU gar nicht. Hat sie wirklich so viel besser gemacht, als sie an der Regierung war? Überlegen Sie es sich gut, liebe Wählerinnen und Wähler", tippt er den Beginn seiner nächsten Rede in seinen Laptop. "Warum nicht SPD, Grüne oder Sahra Wagenknecht?"
Sobald die Umfrageergebnisse zum Jahreswechsel veröffentlicht sind, will Merz dann wieder umschwenken und mit Vollgas Wahlkampf für seine CDU machen. "Einfach wird das zwar nicht werden", gibt der 69-Jährige zu. "Aber dafür habe ich so wenigstens ein paar Hunderter mehr im Geldbeutel."
pfg, ssi, dan; Foto: Imago Images