Moskau (dpo) - Besser spät als nie: Russland hat gestern offiziell den ersten syrischen Flüchtling seit Beginn des Bürgerkriegs aufgenommen. Durch die Aufnahme eines besonders bedürftigen Augenarztes will das Land seinen humanitären Verpflichtungen nachkommen.
"Wir gewähren dem Syrer Baschar Al-Assad und seiner Familie Asyl aus humanitären Gründen", heißt es in einer Mitteilung des Kreml. "In seiner Heimat droht ihm Inhaftierung oder gar der Tod, nur weil er sich politisch betätigt hat. Als verfolgter Dissident ist er bei uns willkommen."
Für Russland ist die Aufnahme Assads eine Kehrtwende: Obwohl der Kreml die dortige Regierung seit September 2015 militärisch unterstützt und unzählige Ziele in Syrien bombardiert hatte, nahm das Land bislang praktisch keine Flüchtlinge auf.
Ob die Aufnahme des Augenarztes aus Damaskus eine Ausnahme bleibt oder ob Russland in den kommenden Jahren noch mehr syrische Flüchtlinge aufnimmt, bleibt abzuwarten.
lpo, ssi, dan; Foto: Imago