Berlin, München (dpo) - Es ist ein Meisterstück in Sachen Wahlkampf-PR: Den Strategen der Union ist in den letzten Wochen gelungen, was kaum jemand für möglich gehalten hatte – Friedrich Merz sympathisch wirken zu lassen. Der Schlüssel zum Erfolg heißt Markus Söder.
"Wir versuchen einfach, für jeden Auftritt von Friedrich Merz mindestens zwei Auftritte von Markus Söder anzusetzen", verrät ein Insider aus dem Wahlkampfteam der Union. Der Trick: "Für sich alleine betrachtet wirkt Friedrich Merz wahrlich nicht sympathisch. Aber wenn man zum Vergleich oft genug Markus Söder in Talkshows oder am Rednerpult seine üblichen, mit Lügen gespickten Tiraden abliefern sieht, wirkt das wahre Wunder für Merz' Image."
Auch eine von der Union in Auftrag gegebene Studie des Meinungsforschungsinstituts Opinion Control bestätigt das: Probanden, die zuvor Clips von Markus Söder sahen, stuften Merz als 40 Prozent netter, nahbarer und liebenswerter ein als solche, die nur Merz allein zu Gesicht bekamen. Zudem waren sie deutlich öfter der Meinung, Friedrich Merz sei der richtige Kanzlerkandidat für die Union.
Für die Strategen von CDU und CSU heißt das: Die Präsenz Söders in TV und Internet soll künftig noch weiter ausgebaut werden. "Mehr Talkshows, mehr Zitatekacheln im Netz, mehr Interviews, mehr Food-Videos", so der anonyme Insider. "Wenn unsere Berechnungen stimmen, dürfte Friedrich Merz so spätestens Ende Januar der beliebteste Politiker Deutschlands sein."
ssi, dan; Foto: Imago