Erfurt (dpo) - In Thüringen haben sich CDU, SPD und BSW auf einen Entwurf für einen Koalitionsvertrag geeinigt. Am Freitag soll er vorgestellt werden, doch bereits jetzt wurde ein zentrales Detail bekannt: Als Zugeständnis an das Bündnis Sahra Wagenknecht soll Thüringen schnellstmöglich aus der NATO austreten.
Laut über die Verhandlungen gut unterrichteten Quellen soll es sich dabei um den einzigen Wunsch des BSW gehandelt haben, dem CDU und SPD schließlich zähneknirschend zustimmten.
Konkret sieht der Entwurf des Koalitionsvertrags nun vor: Sobald die neue Regierung in Thüringen steht, soll das Bundesland offiziell den Austritt aus der NATO erklären und sämtliche Kooperation mit dem Militärbündnis einstellen. Sollte Thüringen in Zukunft angegriffen werden, würde dann nicht mehr der NATO-Bündnisfall gelten.
Im Gegenzug würde der Freistaat jährlich einen hohen Millionenbetrag an Verteidigungsausgaben einsparen.
Während der Entwurf in Deutschland für Kopfschütteln sorgt, kam aus Moskau Lob für die "mutige und weise Entscheidung" der Thüringer. Ein Sprecher des Kreml erklärte, Präsident Wladimir Putin begrüße den Entwurf und erwäge, als Zeichen des guten Willens künftig russische Soldaten in Thüringen Urlaub machen zu lassen.
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