Ostsee (dpo) - Das Untersee-Datenkabel C-Lion1 zwischen Finnland und Deutschland ist beschädigt – der Verdacht der Sabotage steht im Raum. Ein erster Reparaturversuch scheiterte heute Nachmittag: Ein Techniker der Telekom zog unverrichteter Dinge wieder ab, nachdem er niemanden vor Ort angetroffen hatte.
"Hallo! Hier ist die Telekom! Wir waren zwischen 12 und 16 Uhr angekündigt", rief Telekom-Techniker Achim D. von einem kleinen Boot aus in die Wellen der Ostsee. "Es geht um eine Reparatur an einem Kabel. Hallo! Ist der Inhaber des Anschlusses zu Hause? Ist jemand hier?"
Als sich auch nach mehreren Versuchen niemand meldet, schüttelt der 46-Jährige genervt den Kopf. "Mal wieder typisch! Da schipper ich extra hier raus, Termin is fix, und dann ist keiner da. Gut, könnwa nüscht machen. Dann halt wieder zurück."
Er blickt sich um und schaut dann auf sein Handy. "Soo, zur deutschen Ostseeküste muss ich jetzt wo lang? Ich glaube hier… Nix wie weg, ich hab vor Feierabend noch einen Reparaturtermin in Schwerin. Immer das Gleiche mit den Kunden, kein Respekt vor meiner Arbeit!"
Langsam dreht er das Boot wieder in Richtung Deutschland. "Am Ende ist da wahrscheinlich eh nix kaputt, sondern nur der Stecker vom Modem raus oder so", murmelt Achim D. vor sich hin. "Aber für so einen unnötigen Mist muss natürlich immer jemand anrücken. Na ja, ich krieg die verschwendete Zeit wenigstens gezahlt."
Schließlich füllt er noch einen Benachrichtigungszettel aus und wirft ihn in die Wellen. "Einen Briefkasten scheinen die hier ja auch nicht zu haben. Aber gut. Mir jetzt auch egal."
Bis auf Weiteres müssen Deutschland und Finnland nun erst einmal auf das Unterseekabel verzichten: Nach Angaben der Telekom ist für einen neuen Reparaturversuch erst am 12. Dezember zwischen 8 und 12 Uhr wieder ein Techniker frei.
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