Hanko (dpo) - Der Verantwortliche für die defekten Datenkabel in der Ostsee scheint gefunden: Die finnische Polizei hat heute Morgen im Süden des Landes einen Marder im Taucheranzug festgenommen. Behördenangaben zufolge wollte das Tier offenbar gerade ein weiteres Mal zuschlagen.
Gegen 8 Uhr morgens klickten die Handschellen, nachdem Anwohner an der finnischen Ostseeküste nahe der Stadt Hanko beobachtet hatten, wie der Marder eine Landkarte studierte, auf der Seekabel eingezeichnet waren.
Als die Beamten eintrafen, hatte das Tier bereits seinen Taucheranzug angelegt und war dabei, ins Wasser zu waten. "Nur Sekunden später, und der Verdächtige wäre uns entwischt", erklärt Polizeisprecher Tomi Kettunen. "Die Materialien, die er mit sich führte, legen nahe, dass er es diesmal auf das Kabel 'Eastern Light Sweden-Finland II' abgesehen hatte, das von der finnischen Küste nach Schweden verläuft."
Inzwischen wurde auch der Wohnsitz des Verdächtigen, ein Erdloch in der Nähe von Helsinki, durchsucht. Dabei stießen die Beamten auf ein Manifest, aus dem der krankhafte Hass des mutmaßlichen Täters auf alle Arten von Kabeln ersichtlich wird. "Er spricht in dem Text davon, alle Kabel der Welt durchnagen zu wollen, angefangen mit den größten", so Kettunen.
Ob der Verdächtige psychisch erkrankt ist oder einer extremistischen Ideologie folgt, soll nun ermittelt werden: "In den Medien wird aktuell viel spekuliert, von Ökoterrorismus bis hin zu Islamismus oder Verbindungen zu Russland und China. Wir bitten aber darum, die Untersuchungen unserer Kollegen abzuwarten."
Bislang schweigt der Verdächtige zu den Vorwürfen. Für seinen ersten Auftritt vor dem Haftrichter heute Nachmittag hat ihm der finnische Staat einen Pflichtverteidiger zur Seite gestellt.
dan