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Zu cool für die erste Reihe: Busfahrer sitzt lieber ganz hinten

Bayreuth (dpo) - Brav wie ein Streber ganz vorne sitzen? Das ist viel zu uncool, wenn es nach Markus Falbmeier aus Bayreuth geht. Der 37-jährige Busfahrer lenkt daher sein Fahrzeug lieber ganz lässig von der letzten Reihe aus.

"Da vorne, zwischen den Omas, Nerds und Opfern, da seh ich mich gar nicht", erklärt er, während er seinen Bus routiniert durch die Straßen von Bayreuth steuert. "Hinten sind halt einfach die cooleren Leute, das war schon immer so."

Um den Bus von der letzten Reihe aus lenken zu können, hat Falbmeier aus eigener Tasche einen Umbau finanziert. So kann er auf seinem neuen Fahrersitz Lenkrad, Kupplung, Gas und Bremse wie gewohnt bedienen.

"Natürlich schauen die Fahrgäste erst mal doof, wenn sie zu mir nach hinten kommen müssen, um ihre Fahrkarten vorzuzeigen oder zu kaufen", so Falbmeier. "Manche erschrecken sogar richtig und denken, dass der Bus von gar niemandem gesteuert wird, bevor sie mich sehen."

Doch dem Busfahrer ist das egal. "Mir ist mein Image wichtiger. Ich will einfach nicht wie ein kompletter Lauch da vorne direkt hinter der Windschutzscheibe sitzen. Da bleibe ich lieber hier hinten, mache Quatsch mit den anderen Coolen oder höre laut Musik und rufe ab und zu mal eine freche Bemerkung nach vorne."

Auch ein weiteres Detail ist dem 37-Jährigen wichtig: "Nur, damit Sie nicht denken, ich wäre ein Spießer oder so: Ich fahre mit diesem Bus seit 14 Jahren ohne gültige Fahrkarte."

adg, dan, ssi; Foto [M]: Shutterstock
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