Recklinghausen (dpo) - Verdammter Warntag! Der Kriminelle Ewald Herge wurde soeben auf frischer Tat bei einem Einbruch ertappt, weil sein Handy um 11 Uhr plötzlich einen penetranten Warnton von sich gab.
"So ein verdammtes Drecksteil", schimpft Herge über sein Smartphone, während er in der Untersuchungshaft auf ein Gespräch mit seinem Anwalt wartet. "Und überhaupt: Scheiß Warntag!! Das kann doch niemand wissen, wo soll das denn gestanden haben? Warum hat keiner davor gewarnt?"
Laut Polizeibericht war der Einbrecher gerade dabei, sich vor der unerwartet nach Hause zurückgekehrten Wohnungsbesitzerin zu verstecken, als ihm der bundesweite Warntag einen Strich durch die Rechnung machte. "Die hätte mich niemals entdeckt, im Gästezimmer hinter den Gardinen", so Herge frustriert. "Aber dann fing mein Handy an, ohrenbetäubend laut zu piepen. Da kam die Frau natürlich sofort gelaufen und schrie los."
In seiner Not versuchte der 31-Jährige noch, unerkannt durch das Fenster zum Hinterhof zu entkommen. Doch wegen des Warntags schauten dort gerade nahezu alle Nachbarn aus ihren Fenstern, weil die örtlichen Sirenen laut heulten, sodass Herge sofort gesehen und von mehreren couragierten Anwohnern gestellt wurde.
Herge will nun das Bundesamt für Katastrophenschutz auf Schadenersatz verklagen. Immerhin droht ihm wegen Einbruchs eine Haftstrafe. Außerdem sind dem hauptberuflichen Einbrecher wegen des Alarms Einnahmen in Höhe von rund 3000 Euro entgangen.
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