Wolfsburg (dpo) - Kann dieser alte Kassenschlager Volkswagen aus der Krise retten? Wie der Unternehmensvorstand heute mitteilte, will VW die Produktion des beliebten Käfers wieder anwerfen. Das Modell war bis kurz vor seinem Aus im Jahr 2003 mit über 21,5 Millionen Fahrzeugen das meistverkaufte Automobil der Welt.
"Unsere aktuellen Modelle finden nicht den Absatz, den wir uns erhofft haben", räumt VW-Chef Oliver Blume ein. "Der Käfer war dagegen immer ein Erfolgsgarant und ist absolut Kult. Daran möchten wir wieder anknüpfen."
Daher will Volkswagen nun alles auf eine Karte setzen: 20 der 49 Fertigungsstätten des Konzerns sollen ihre Produktion ab Oktober vollständig auf den Käfer umstellen. "Klar, es ist ein bisschen gewagt, heute ein Automodell mit lediglich 50 PS und ohne Airbags, Servolenkung, elektrische Fensterheber oder andere technische Feinheiten auf den Markt zu bringen", so Blume. "Aber jetzt ist die Zeit, wo sich VW wieder auf seine Stärken zurückbesinnen muss. Auf die nächsten 21 Millionen Käfer!"
Ob der Neustart ein Erfolg wird, ist fraglich. So kritisieren Experten, dass der altbekannte Motor des Käfers in seinem aktuellen technischen Zustand durch sämtliche EU-Abgasnormen fallen dürfte. VW hat allerdings angekündigt, das Modell vor Verkaufsstart mit einer elektronischen Motorsteuerung und neuer Software nachzurüsten.
Der VW Käfer soll am 1. Oktober im Handel erscheinen und wie zuletzt 13.000 Euro kosten.
pfg, ssi, dan; Foto: Imago