Berlin (dpo) - Überraschend haben sich heute offenbar CDU und CSU in der K-Frage geeinigt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz gab Markus Söder (CSU) seinen Verzicht zugunsten von Friedrich Merz (CDU) bekannt. Politische Beobachter fragen sich allerdings, ob bei dieser Entscheidung auch die Pistole eine Rolle spielte, die der CDU-Chef während des Auftritts unauffällig auf den CSU-Chef gerichtet hielt.
Die Ansage war klar: "Um es kurz zu machen, die K-Frage ist entschieden", hatte Söder verkündet und dabei immer wieder nervös in Richtung seines Kontrahenten geschaut. "Friedrich Merz macht's. Ich bin damit fein und unterstütze dies ausdrücklich."
Doch handelte Söder, der eigentlich als sehr ambitioniert galt, womöglich unter Druck? Darauf könnte der Revolver hinweisen, mit dem Merz auf den bayerischen Ministerpräsidenten zielte.
In der Vergrößerung ist die Waffe noch besser zu erkennen:
"Klar, vielleicht lag die Schusswaffe nur rein zufällig auf Merz' Rednerpult und sie hat gar nichts zu bedeuten", räumt etwa Politologin Sylvia Borchthold ein. "Aber zumindest Markus Söder scheint sehr wohl gewusst zu haben, dass der CDU-Chef die Waffe in der Hand hielt und auf ihn gerichtet hatte."
Hinzu kommt, dass Merz hörbar den Hahn der Waffe gespannt hatte, als Söder kurz vor seinem wichtigsten Satz, mit dem er die Kanzlerkandidatur auf den CDU-Politiker übertrug, für einen Moment zögerte.
Darüber hinaus sagte Söder neben dem Verzicht weitere ungewöhnliche Dinge während der Pressekonferenz – etwa, dass er dies "nicht zähneknirschend akzeptiere" oder dass Merz seine "volle Rückendeckung" habe. Experten halten diese Aussagen für höchst untypisch für den CSU-Chef.
Doch auch angesichts dieser Verdachtsmomente darf man am Ende wohl davon ausgehen, dass alles mit rechten Dingen zuging. Zumindest ist das die Überzeugung der Postillon-Redaktion, über deren Hauptsitz in Fürth seit einigen Minuten Merz' Privatflugzeug kreist, das seit Neuestem über ein Bordgeschütz zu verfügen scheint.
Wir gratulieren Friedrich Merz zur Kanzlerkandidatur und wünschen ihm viel Erfolg!
ssi, dan; Foto: Imago