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Thüringen: Kemmerich bereit für von FDP angeführte Minderheitsregierung

Erfurt (dpo) - Ist das die Lösung für die verfahrene politische Situation in Thüringen? Parteichef Thomas Kemmerich hat heute die Bereitschaft der Liberalen für eine Minderheitsregierung unter FDP-Führung signalisiert. Er selbst stehe für das Amt des Ministerpräsidenten zur Verfügung.

"Wenn sich die anderen Parteien nicht einigen können, stehe ich gerne bereit", erklärte Kemmerich. "Ich bin immerhin der einzige außer Bodo Ramelow, der bereits Erfahrung als Thüringer Ministerpräsident hat. Immerhin hatte ich den Job schon einmal für ganze 27 Tage."

Dass seine Partei mit nur 1,1 Prozent krachend an der Fünfprozenthürde gescheitert und nicht im Landtag vertreten ist, betrachtet er nicht als Nachteil.

"Im Gegenteil!", so der FDP-Politiker. "Als außerparlamentarische Partei sind wir besonders bürgernah und können sogar noch besser regieren. Ich verstehe das Ergebnis als klaren Regierungsauftrag."

Dass die FDP nicht eine einzige Stimme für die Wahl des Ministerpräsidenten beisteuern kann, macht Kemmerich ebenfalls keine Sorgen. "Mich müssen nur dieselben Parteien wählen wie beim letzten Mal. CDU und AfD haben zusammen 55 von 88 Sitzen. Das reicht locker. Und mit meiner Hilfe können sie endlich koalieren, ohne dass irgendwelche Brandmauern eingerissen werden müssen."

Das Ganze ist aus Sicht Kemmerichs eine Win-Win-Win-Situation. "Mit besonders viel Win für meine FDP, die alle Ministerposten bekommt", so der Thüringer FDP-Chef mit einem Augenzwinkern. "Und diesmal gibt es auch keine Merkel mehr, die mich daran hindern wird."

Experten gehen davon aus, dass es am Ende ganz genauso kommen wird. Der Grund: Thüringen.

ssi; Foto: Imago

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