Nyon, Stuttgart (dpo) - Nach dem Eingeständnis der UEFA, dass der nicht gegebene Handelfmeter im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien eine Fehlentscheidung war, folgen nun Konsequenzen: Wie UEFA-Chef Aleksander Čeferin erklärte, soll das Spiel zeitnah wiederholt werden.
"Der Handelfmeter hätte gegeben werden müssen", erklärte Čeferin während einer Pressekonferenz. "Wenn wir diese Tatsache anerkennen, führt an einer Wiederholung der Partie kein Weg vorbei. Immerhin hat diese Fehlentscheidung potenziell den gesamten Verlauf der EM verändert."
Laut der UEFA soll das Wiederholungsspiel bereits direkt am Samstag um 21 Uhr in Stuttgart stattfinden. Dabei gelten folgende Modalitäten: Gewinnt Spanien erneut, bleibt alles wie bisher. Sollte allerdings Deutschland siegen, dann wird auch das entsprechende Halbfinalspiel gegen Frankreich (Mittwoch, 2. Oktober, 21 Uhr) sowie das Finale der EM gegen England (Sonntag, 6. Oktober, 21 Uhr) unter deutscher Beteiligung neu gespielt.
Der DFB hat bereits reagiert und wichtige Spieler des Turniers wie Toni Kroos, Manuel Neuer und İlkay Gündoğan aus dem Ruhestand geholt. Innerhalb der nächsten Tage sollen sie in einem eilig einberufenen Trainingslager in Herzogenaurach in EM-Form gebracht werden.
Der spanische Fußballverband RFEF reagierte ebenfalls prompt: Einerseits legten die Spanier Einspruch ein, um das Wiederholungsspiel noch auf juristischem Wege zu verhindern. Gleichzeitig berief Nationaltrainer Luis de la Fuente ebenfalls alle im damaligen EM-Kader befindlichen Spieler ein.
ssi, dan; Foto: Imago