Landshut (dpo) - Europaweit fiel die Weizenernte in diesem Jahr sehr schlecht aus. Auch in Deutschland wurden etwa 10 Millionen Tonnen weniger geerntet als 2023. Schuld sind die kräftigen Regenfälle. Nun reagieren erste Landwirte und stellen auf den Anbau von Reis um.
"Reis benötigt im Gegensatz zu Weizen sehr viel Wasser", erklärt etwa Alois Draxlhuber aus Niederbayern. Er hat seine 60 Hektar Land bei Landshut bereits auf Reisanbau umgestellt. "Das ist ideal bei den Witterungsbedingungen."
Damit der Reis vom Anbau bis zur Ernte gelingt, hat Draxlhuber Spezialkräfte aus Thailand und Vietnam einfliegen lassen. "Die haben das drauf", so der Landwirt zufrieden. Sein "Deutscher Qualitätsreis aus Niederbayern" wird bereits in zahlreichen Supermärkten zum Verkauf angeboten.
Auf eine Nachfrage, ob es nicht einfacher wäre, den für die hohen Niederschlagsmengen verantwortlichen Klimawandel zu bekämpfen, um auch weiterhin traditionelle Feldfrüchte in Deutschland anbauen zu können, reagierte Draxlhuber allerdings ungehalten. "Wie soll das denn bittschön gehen?", fragte der 61-Jährige scharf.
Als unser Reporter den Verzicht auf subventionierten Agrardiesel als Möglichkeit ins Spiel brachte, wurde er mit der Mistgabel vom Hof gejagt.
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