Berlin (dpo) - Bundesinnenministerin Nancy Faeser plant eine Verschärfung des Waffenrechts. Unter anderem sieht ihr jüngster Gesetzesvorschlag ein allgemeines Messerverbot in der Öffentlichkeit vor. Führende Kriminologen halten dies jedoch für reinen Aktionismus. Verbietet man Messer, steigen dafür die Angriffe mit Löffeln.
"Ein Messerverbot führt zu nichts", erklärt Christian Flöter vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. "Kriminelle weichen dann für ihre grausamen Taten einfach auf anderes Besteck wie zum Beispiel Gabeln, Stäbchen oder Kuchenheber aus, wobei hierzulande natürlich der Löffel die beliebteste Alternative darstellt."
Zwar würde die Messerkriminalität im Falle eines Messerverbots Studien zufolge um rund 42 Prozent sinken. Dafür könnte die Zahl tödlicher Angriffe mit einem Löffel um bis zu 217 Prozent steigen.
"Schnell würde es einen florierenden Handel mit Jagd-, Kampf- und Klapplöffeln geben", befürchtet Flöter. "Auch Schöpfkellen und Kochlöffel würden vermehrt zum Einsatz kommen. Ich kann Ihnen versichern: Sobald das Messerverbot kommt, werden Sie innerhalb weniger Wochen in den Medien immer mehr von lebensgefährlichen Löffeleien und aggressiven Löffelmännern lesen."
Ein allgemeines Besteckverbot in der Öffentlichkeit wäre dann nur noch eine Frage der Zeit.
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