Grimma (dpo) - Wie gefährlich ist er wirklich? Marlon Stettwinkel aus dem sächsischen Grimma wirkt wie ein ganz normaler, unscheinbarer Ostdeutscher. Doch hinter der Fassade stecken offenbar gefährliche linksextreme Tendenzen. Denn der 27-Jährige hat eigenen Angaben zufolge nichts gegen Ausländer.
"Ja, also ich finde überhaupt nicht, dass Menschen, die nicht aus Deutschland oder Europa sind, uns irgendwie genetisch unterlegen sind oder so", erklärt er freimütig, obwohl er weiß, dass er mit einem Journalisten spricht. "Das sind doch ganz normale Menschen wie du und ich."
Seine Ausführungen gewähren ernüchternde Einblicke in ein Weltbild, das sich schon so weit radikalisiert hat, dass er sogar Remigration ablehnt. "Warum sollte ich massenhafte Deportationen befürworten von Leuten, die hier geboren sind?", so der Extremist, der in seiner Wohnung offenbar bewusst auf Reichsflaggen oder patriotische Sprüche in Frakturschrift verzichtet. "Was ist das denn für eine Frage?"
Eine Anfrage des Postillon beim sächsischen Verfassungsschutz fördert Erschreckendes zutage: Die Behörden hatten Stettwinkel bislang überhaupt nicht auf dem Radar.
"Es kann natürlich immer wieder vorkommen, dass einzelne Linksextremisten durch das Raster fallen, wenn sie nicht offizielles Mitglied bei den Grünen sind", so ein Sprecher. "Aber wir werden das genauestens überprüfen, und wenn das stimmt, was Sie uns hier über Herrn S. nahelegen, dann werden wir sicher auch tätig werden."
Ob Marlon Stettwinkel das Handwerk gelegt werden kann, bevor Schlimmeres passiert, bleibt abzuwarten.
ssi, dan; Foto: ShutterstockLetzte junge Frau zieht aus Ostdeutschland weg