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Eklat beim Rudern: Goldmedaillen-Sieger positiv auf Außenbordmotor getestet

Paris (dpo) - Sein Olympiasieg war ein wenig zu perfekt: Nach dem Gewinn der Goldmedaille im Rennrudern (Einer) wurde der monegassische Athlet Quentin Antognelli positiv auf Außenbordmotor getestet. Eine B-Probe entscheidet nun, ob er nachträglich disqualifiziert und seine Weltrekordzeit von unter vier Minuten (3:54.93) annulliert werden muss.

"Als er laut knatternd an mir vorbeizog, hatte ich gleich das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt", erklärte der Ägypter Abdelkhalek Elbanna (6:58.44), der Bronze gewann. "Er war einfach zu schnell. Und dann war da noch dieser Benzingeruch."

Derartige Auffälligkeiten waren es dann auch, die die Kontrolleure des IOC auf die Spur von Antognelli brachte.

"Er hat nur alibimäßig herumgerudert und auf dem Podium nicht einmal geschwitzt", bestätigt Rennruderer Chiu Hin Chun aus Hong Kong, der Platz 2 (6:56.65) belegte. "Es hat mich ehrlich gesagt gar nicht gewundert, als er nach dem Rennen dann plötzlich zum Außenbordmotortest musste."

Und tatsächlich: Die A-Probe fiel positiv aus. Antognelli hat also mit großer Wahrscheinlichkeit einen illegalen Außenbordmotor verwendet – eine Betrugsmasche, die im Rudersport immer häufiger genutzt wird.

Ebenfalls beliebt sind die heimliche Verwendung von Segeln oder der Einsatz dressierter Seepferdchen, von denen sich der Ruderer ziehen lässt.

Sollte ein zweiter Test auf Außenbordmotor ebenfalls positiv ausfallen, wird der Monegasse seine Goldmedaille zurückgeben müssen. Zusätzlich droht ihm eine mehrjährige Sperre.

ssi
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