Berlin (dpo) - Viel Wirbel gibt es bei der EM um den sogenannten Wolfsgruß, der von türkischen Spielern und Fans gezeigt wurde. Was viele bislang noch nicht wussten: Offenbar handelt es sich bei der als rechtsextrem geltenden Geste um einen Abschiedsgruß.
"Die Türken waren eigentlich stark im Turnier", erklärt Fußballexperte Dieter Flamsky. "Aber nur solange, bis sich Verteidiger Merih Demiral mit dem Wolfsgruß im Achtelfinale vorzeitig verabschiedete." Es folgte eine Sperre durch die UEFA.
Zum Viertelfinale entschlossen sich dann auch große Teile des Fananhangs, mithilfe der Geste Tschüs zu sagen. Entsprechend tritt nun die gesamte türkische Nationalmannschaft nach ihrem Spiel gegen die Niederlande die Heimreise an. Begleitet werden sie dabei von ihrem Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, der extra nach Berlin anreiste, um gemeinsam mit dem türkischen Team nach Hause fliegen zu können.
Anfangs sorgte der Wolfsgruß noch für Verwunderung, weil sich viele fragten, was nationalistische Gesten auf einem internationalen Turnier zu suchen haben. In den meisten anderen Ländern verabschieden sich Menschen, indem sie winken.
ssi, dan; Foto: Imago