Kiew (dpo) - Wie sehr kann sich Wolodymyr Selenskyj noch auf seine Sicherheitskräfte verlassen? Offenbar gelang es heute einem russischen Agenten, sich dem ukrainischen Präsidenten völlig unbehelligt zu nähern und ihm sogar die Hand zu schütteln. Erste Beobachter fordern nun Konsequenzen.
"Es darf nicht sein, dass ein russischer Agent dem Präsidenten so nahe kommt, dass er ihn jederzeit attackieren könnte", erklärt Sicherheitsexperte Hubert Lohwain. "Die Sicherheitsleute des ukrainischen Innenministeriums sind offenbar komplett unfähig."
Der russische Agent ungarischer Herkunft, der Selenskyj so zu Leibe rücken konnte, ist bekannt unter dem Namen Viktor Orbán. Er fiel in der Vergangenheit immer wieder durch seine Treue zum russischen Regime auf, etwa indem er die Ukraine aufforderte, sich zu ergeben. Erst im Oktober traf Orbán sich persönlich mit Putin in Peking, um sich neue Instruktionen abzuholen.
Derzeit soll er sich immer noch in der Nähe Selenskyjs aufhalten. Ob und wann das Team des Präsidenten den Agenten endlich unschädlich macht und in Gewahrsam nimmt, bleibt abzuwarten.
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