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Wie feige kann man sein? Engländer schießen Siegtor, um sich vor Elfmeterschießen zu drücken

Gelsenkirchen (dpo) - Ist das noch Fair Play? Nachdem die englische Nationalelf gestern im EM-Achtelfinale gegen die Slowakei in der fünften Minute der Verlängerung den Siegtreffer zum 2:1 erzielte, steht ein dunkler Verdacht im Raum: Wollten sich die Engländer mit dem Tor absichtlich vor einem Elfmeterschießen gegen die Slowaken drücken?

"Die wussten anscheinend ganz genau, was passiert, wenn England ins Elfmeterschießen muss", erklärt Fußball-Expertin Thea Zinner. "Seit dem Viertelfinale 1996 gegen Spanien haben sie bei einer EM kein Elfmeterschießen mehr gewonnen. Ich sag nur Halbfinale 1996 raus gegen Deutschland, Viertelfinale 2004 raus gegen Portugal, Viertelfinale 2012 raus gegen Italien und Finale 2020 wieder raus gegen Italien."

Doch anstatt sich dem mutig zu stellen und vielleicht sogar zu versuchen, diesen alten Fluch zu durchbrechen, haben die Lions lieber den einfachen Ausweg gewählt und kurz vor Schluss noch ein Tor geschossen. "Ganz schwach", findet Zinner.

Auch, wenn man es kaum glauben mag: Das Verhalten der Engländer ist rein technisch gesehen völlig regelkonform. Aus unerfindlichen Gründen gestattet die UEFA Tore in der Verlängerung als eine Möglichkeit, um ein Elfmeterschießen zu vermeiden. Moralisch sieht das aber selbstverständlich ganz anders aus.

ssi, dan; Foto: Imago
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