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Aus Datenschutzgründen: Visitenkarten dürfen keine Kontaktdaten mehr enthalten

Berlin (dpo) - Das Innenministerium bessert beim Datenschutz nach: Im Einklang mit geltendem EU-Recht dürfen Visitenkarten in Deutschland künftig keine Namen, Adressen oder sonstige persönliche Daten enthalten. Die neue Regelung tritt am 1. August in Kraft.

"Visitenkarten sind in ihrer bisherigen Form schlicht nicht datenschutzkonform", erklärte Innenministerin Nancy Faeser heute vor versammelter Hauptstadtpresse. "Es ist völlig unkontrollierbar, an wen sie weitergegeben werden und wo die darauf angegebenen Daten letztlich landen. Das ist ein krasser Verstoß gegen die informationelle Selbstbestimmung."

Generell bleibt das Verteilen von Visitenkarten weiterhin erlaubt. Gemäß der neuen Regelung müssen jedoch alle sensiblen Daten entweder geschwärzt, gepixelt oder weggelassen werden. Bei bereits gedruckten Karten können sie auch von Hand übermalt oder mit einer Schere herausgeschnitten werden.

Wer nach dem Stichtag noch Visitenkarten mit sensiblen Daten wie Name, Anschrift, Mailadresse, Telefonnummer oder Social-Media-Profil in Umlauf bringt, hat je nach Schwere des Vergehens mit einem Bußgeld von bis zu 1600 Euro zu rechnen.

Nachfragen von Journalisten erteilte die Innenministerin aus Zeitgründen eine Absage. Stattdessen ließ sie blanke Visitenkarten an die Pressevertreter verteilen, auf denen lediglich das Wort "Innenministerin" zu sehen war.

dze, dan, ssi; Foto: Shutterstock
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