Berlin (dpo) - Vielleicht war nichts am Ende doch etwas zu wenig: Nachdem die SPD bei der Europawahl ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten eingefahren hat (13,9%), meldete sich nun Bundeskanzler Olaf Scholz selbstkritisch zu Wort.
"Vielleicht sollten wir es bei der nächsten Europawahl mal mit ein bisschen Wahlkampf versuchen", so der SPD-Politiker. "So mit Interviews geben, Reden halten, Inhalte erklären, politische Visionen vermitteln und so Sachen. Dann könnten wir womöglich auch den einen oder anderen Wähler von unserer Politik überzeugen."
Zeit für einen Europa-Wahlkampf hätte er eigentlich durchaus gehabt. "Es ist ja nicht so, dass ich zu beschäftigt mit Regieren wäre", so Scholz. "Da falle ich ja auch durch dezente Zurückhaltung auf, die andere vielleicht sogar als 'Nichtstun' bezeichnen würden."
Der Bundeskanzler will allerdings auch nichts überstürzen. "Ich werde da jetzt erstmal drüber nachdenken und in sechs bis acht Jahren dann meine Entscheidung mitteilen, ob ich bei der nächsten Europawahl auch ein bisschen Wahlkampf machen möchte."
ssi, dan; Foto: Imago