München (dpo) - In München hat die Polizei heute einen Mann festgenommen, der mehrere Personen mit einem kleinen grünen Kaktus attackiert hatte. Laut dem geständigen Täter sollen die Opfer der Angriffe zuvor angeblich "etwas Ungezogenes" gesprochen haben.
"Wir alle kennen das, wenn ein Bösewicht was Ungezogenes spricht", so ein Polizeisprecher. "Aber so etwas rechtfertigt selbstverständlich keine Selbstjustiz."
Bei der Tatwaffe handelt es sich laut den Behörden um einen kleinen grünen Kaktus, der beim mutmaßlichen Täter Heinrich G. draußen am Balkon stand. Mit der stacheligen Pflanze in der Hand ging der Mann auf Passanten los. Dabei soll er laut Zeugen 'Hollari, hollari, hollaro' gerufen haben.
Derzeit wird untersucht, ob der 48-Jährige an psychischen Problemen leidet.
Den Einsatz des Kaktus begründete der mutmaßliche Täter damit, dass "der sticht, sticht, sticht" – eine Behauptung, die nicht von der Hand zu weisen ist: Insgesamt vier Personen erlitten bei seinen Attacken leichte Stichverletzungen.
Bereits vor den letzten Angriffen soll es Ärger um den Kaktus des Mannes gegeben haben. Vor etwa einem Monat fiel die Pflanze vom Balkon und landete im Gesicht eines Herrn Krause aus dem Nachbarhause. Damals bliebt es bei einer Beschwerde des Nachbarn.
Nach den neuen Vorfällen droht Kaktusbesitzer Heinrich G. nun jedoch mindestens eine Anzeige wegen Körperverletzung. Der Kaktus wurde durch die Polizei sichergestellt und wird an einem Ort verwahrt, an dem sich niemand daran sticht, sticht, sticht.
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