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Keine Baugenehmigung auffindbar: Amt ordnet Abriss von Kölner Dom an

Köln (dpo) - Es muss alles seine Ordnung haben: Weil das Erzbistum Köln auch nach mehrmaliger Aufforderung keine Baugenehmigung für den Kölner Dom vorweisen konnte, muss der mutmaßliche Schwarzbau nun abgerissen werden. Die Abbrucharbeiten begannen heute Morgen.

"Ohne Baugenehmigung kein Gebäude", rechtfertigte ein Sprecher des Kölner Bauamtes die harte Entscheidung. "Das gilt für kleine Häuslebauer genauso wie für die katholische Kirche."

Auf die Spur kam das Bauamt dem Erzbistum, als dieses eine Genehmigung für Wartungsarbeiten an der Fassade einholen wollte. Bei einer routinemäßigen Abfrage der Baugenehmigung für die Kathedrale sah sich die Diözese nicht in der Lage, die ursprüngliche Baugenehmigung vorzuweisen.

Nach Angaben des Erzbistums habe man sämtliche Archive durchsucht, ein solches Dokument aber leider nicht finden können.

"Es besteht der dringende Verdacht, dass der Kölner Dom ab 1248 schwarz gebaut wurde", so der Bauamtssprecher. "Vermutlich von ebenfalls schwarz bezahlten Handwerkern nach Feierabend oder am Wochenende. Das würde auch die ungewöhnlich lange Bauzeit von über 600 Jahren erklären."

Nach dem Abriss des Doms hat das Erzbistum laut der Stadt Köln immerhin die Möglichkeit, ordnungsgemäß eine Baugenehmigung für eine Kathedrale auf der Domplatte zu beantragen. Im Falle eines positiven Bescheids könne dann eine neue Kathedrale errichtet werden.

Die Kosten für den Abriss hat die katholische Kirche zu tragen.

pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock
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