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Immer mehr Kinder gehen auf Stelzen zur Schule, damit sie von SUV-Fahrern gesehen werden

München (dpo) - Seit Jahren werden Neuwagen immer größer – und verändern so auch die Art und Weise, wie wir uns im öffentlichen Raum fortbewegen. Eine Studie aus München hat nun ergeben, dass inzwischen immer mehr Kinder auf Stelzen zur Schule gehen, damit sie von SUV-Fahrern gesehen werden.

"Nachdem lange Zeit Warnwesten oder Reflektoren angesagt waren, sind angesichts der riesigen neuen SUVs inzwischen härtere Bandagen nötig", erklärt Heinz Geiwasser vom Meinungsforschungsinstitut Opinion Control, das mehr als 2000 Eltern befragte. "Stelzen haben den Vorteil, dass das Kind selbst die massivste Motorhaube mit Leichtigkeit überragt, hinter der es sonst vollständig verschwunden wäre."

Die Hoffnung: SUV-Fahrer bremsen, wenn sie sehen können, dass sie im Begriff sind, ein Kind zu überfahren – Umfragen bestätigen, dass mehr als 80 Prozent aller SUV-Fahrer in solch einem Fall lieber anhalten.

Doch für diesen zusätzlichen optischen Schutz ist einiges an Training nötig. "Ich habe vier Wochen geübt, bis ich es zur Schule geschafft habe", berichtet etwa die kleine Lena aus München-Pasing. Sie zeigt auf einen ihrer Schneidezähne. "Hier. Der wackelt jetzt, weil ich beim Üben so oft hingefallen bin. Aber ist zum Glück nur ein Milchzahn. Dafür sehen mich jetzt alle SUVs sofort. Das merke ich immer, weil man das laute Schimpfen durch die Scheiben hört, wenn sie anhalten müssen."

Als nächstes wollen die Münchner Meinungsforscher untersuchen, wie stark sich ein weiterer Trend zum Schutz von Kindern vor SUVs inzwischen verbreitet hat: Das Anbringen von langen Metallstacheln auf dem Schulranzen, um SUV-Fahrern zu signalisieren, dass ein Überfahren des Kindes ihren Lack oder Unterboden beschädigt.

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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