Berlin (dpo) - Nachdem in Hamburg erneut über 1000 Menschen auf einer Demonstration ein Kalifat forderten, hat nun die Bundesregierung angekündigt, ihrem Verlangen stattzugeben. Das Innenministerium ist nach eigenen Angaben bereit, jeden Demonstranten, der sich ein Kalifat wünscht, in ein bestehendes Kalifat seiner Wahl auszufliegen.
"Normalerweise sind wir keine Wunscherfüllungsbehörde", so ein Sprecher gegenüber dem Postillon. "Aber in diesem Fall wollen wir mal nicht so sein. Suchen Sie sich ein Kalifat aus, die Reisekosten zahlen wir. One-Way."
Zwar sei es derzeit schwierig, ein bestehendes Kalifat zu finden, das nicht an seiner eigenen Barbarei zugrunde ging. Dennoch gebe es einige Gebiete, die in Frage kämen. "In Syrien und im Irak etwa gibt es noch versplitterte Überreste des Islamischen Staates unter Führung von Kalif Abū Hafs al-Hāshimī al-Qurashī, der sicher gerne neue Fans aufnimmt", erklärte der Sprecher. "Dort können Sie es sich dann in Ihrer islamistischen Idylle gutgehen lassen."
Auch im bürgerkriegsgeschüttelten Libyen, auf der Sinai-Halbinsel, in Mali und in Indonesien gebe es Gebiete und Gruppen, die als Kalifat strukturiert sind und als Auswanderungsziele denkbar seien.
Für alle Kalifat-Fans, die keine lange Reise auf sich nehmen wollen, hat das Innenministerium ein Alternativangebot. "Wenn Sie möchten, können wir Sie für Ihre aufrührerischen Demos auch einfach hier in Deutschland nach den Regeln eines Kalifats bestrafen", so der Sprecher abschließend. "Unsere Juristen klären derzeit noch, ob Sie dann enthauptet oder gesteinigt werden."
Ob das Angebot der Regierung Zuspruch findet, bleibt abzuwarten.
ssi, dan; Foto: picture alliance / ABB; Erstveröffentlichung: 29.4.24 (Artikel auf 14.10.24 aktualisiert)