Lyon (dpo) - Mit seinem schnellen Treffer begeisterte Florian Wirtz beim 2:0-Sieg über Frankreich die deutsche Fußballnation. Nun gibt es eine Erklärung, warum der französische Keeper Brice Samba bei der Szene praktisch regungslos im Tor stand: Der Schall des Anpfiffs erreichte ihn erst, nachdem der Ball bereits hinter ihm im Netz zappelte.
"Ehrlich gesagt hatte ich noch gar nicht mitbekommen, dass das Spiel läuft", gestand Samba nach dem Spiel in einem TV-Interview. "Ich sah, dass der Schiedsrichter die Pfeife im Mund hatte und wohl pustete, aber das Geräusch des Pfiffs hörte ich erst ungefähr eine Viertelsekunde, nachdem Wirtz den Ball an mir vorbeigedroschen hatte."
Laut Physikern ist dies dem Umstand geschuldet, dass sich Schallwellen im Gegensatz zu Licht und Florian Wirtz lediglich mit einer Geschwindigkeit von 300 Metern pro Sekunde fortbewegen.
Auch für den 20-jährigen Nationalspieler dürfte die Szene denkwürdig gewesen sein. Da er zu Beginn des Spiels sehr nahe am anpfeifenden Schiedsrichter stand und anschließend entlang der Schallausbreitung rannte, gehen Experten davon aus, dass er während seines gesamten Torlaufs einen acht Sekunden dauernden langgezogenen Pfiff hörte.
Die UEFA will nun prüfen, ob sie bei Spielen mit der Beteiligung von Wirtz künftig aus Fairnessgründen Lautsprecherboxen hinter den Toren anbringt, die den Pfiff simultan übertragen.
ssi, dan; Foto: Imago