Koblenz (dpo) - Angesichts von zunehmender Automatisierung und Digitalisierung fürchten immer mehr Menschen um ihren Job – allerdings unternehmen nur sehr wenige etwas dagegen. Eine von ihnen ist die Verwaltungsangestellte Nadja Metzner aus Koblenz. Sie hat kürzlich eine Umschulung zur Künstlichen Intelligenz begonnen.
"Bald werden KIs und Sprachmodelle schriftliche und technische Aufgaben komplett selbst erledigen können und Menschen in vielen Berufszweigen überflüssig machen", erklärt die 40-Jährige. "Aber ich will auch in Zukunft als Arbeitskraft gebraucht werden." Deshalb nimmt sie seit zwei Wochen an einem Abendkurs teil, in dem sie lernt, wie ein künstliches neuronales Netz zu denken und zu arbeiten.
"Es ist total viel Training mit Texten, Codes und Bildern, die ich mir anschauen und dann schlecht imitieren muss", seufzt Metzner. "Aber es wirkt schon langsam. Mit etwas Glück kann ich schon im Herbst in einer anderen Abteilung zehn Kollegen ersetzen."
Ganz einfach ist die Weiterbildung zur künstlichen Intelligenz natürlich nicht. "Ich muss in der Lage sein, innerhalb von Sekunden umfangreiche Antworten zu jedem beliebigen Thema zu verfassen", berichtet die zukünftige KI. "Außerdem muss ich aus dem Stegreif beliebige, immer ein klein wenig zu perfekt ausgeleuchtete Bilder generieren können und einfache Logik- und Rechenaufgaben voller Selbstvertrauen völlig in den Sand setzen. So macht das eine echte KI ja auch."
Bis ihre Umschulung abgeschlossen ist, wird Nadja Metzner noch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben. "Als unfertige KI werde ich erstmal ziemlich viel Blödsinn von mir geben, den Holocaust verharmlosen, Verschwörungstheorien verbreiten und Rassismus reproduzieren", erklärt sie. "Aber das wird mir dann in den nächsten Wochen von meinen Supervisoren langsam abtrainiert. Heil Hitler!"
Weitere Fragen wollte Metzner mit Verweis auf ihre Nutzungsbedingungen nicht mehr beantworten.
ssi, dan; Foto: Shutterstock; Hinweis: Erschien schonmal ähnlich