Frankfurt (dpo) - Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die nicht jeder Passagier übernehmen kann: Eine Flugbegleiterin in einer Boeing 737 hat soeben zwei Fluggäste mit Fensterplätzen ausgewählt, die im Notfall die Flügel der Maschine festhalten müssen, falls die Aufhängung versagt.
"In Übereinstimmung mit unseren neuen Sicherheitsregeln möchten wir Sie fragen, ob Sie bereit sind, im Zweifelsfall unsere linke Tragfläche mit beiden Händen gut festzuhalten", so die Stewardess zu einem Geschäftsmann. "Sollten Sie sich nicht in der Lage sehen, diese Aufgabe auszuführen, können wir Ihnen einen anderen Sitzplatz zuweisen."
Der Mann blickt die Flugbegleiterin irritiert an. "Ich muss… was genau?"
Sie lächelt besänftigend. "Sie müssen einfach nur den Flügel gut festhalten. Damit der nicht auch noch abkracht, falls beispielsweise ein Riss in der Außenhaut des Flugzeugs auftritt. Das ist nur eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme."
Sie holt die Broschüre mit den aktualisierten Sicherheitshinweisen hervor. "Hier können Sie das noch einmal nachlesen, wenn Sie sich mit irgendwas unsicher sind." Der Passagier nickt zögerlich. "Okay, gut. Kann ich übernehmen."
"Super!", freut sich die Stewardess. "Vielen Dank! Ich bringe Ihnen gleich ein paar Snacks als Dankeschön."
Dann erklärt sie dem Mann, dass er den Flügel im Notfall stets mit beiden Armen festhalten sollte. "Ein einzelner Arm wird Ihnen sonst abreißen. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Boeing bei unserem Flugzeug alle Schrauben ordentlich reingedreht hat, ist recht hoch. Haben Sie einen angenehmen Flug!"
Anschließend weist sie den für die rechte Tragfläche ausgewählten Fluggast ein und verteilt Panzertape für etwaige manuelle Notreparaturen an die übrigen Passagiere.
ssi, dan; Foto: Shutterstock