Moskau (dpo) - Es geht leider nicht anders: Weil es in Russland keine Journalisten mehr gibt, muss Machthaber Wladimir Putin jetzt schon auf US-Amerikaner zurückgreifen, wenn er sich öffentlichkeitswirksam interviewen lassen will.
"Eigentlich hätten wir das Interview lieber von einem ordentlichen Journalisten aus Russland durchführen lassen und nicht von so einem amerikanischen Schaumschläger", bestätigte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Aber leider mussten wir feststellen, dass alle, die dafür in Frage kämen, entweder im Gefängnis sitzen oder in den vergangenen Jahren unter unglücklichen Umständen ums Leben kamen (Anmerkung d. Red.: Über 150 seit Putins Amtsantritt)."
Aus diesem Grund habe der Kreml Ex-Fox-News-Moderator Tucker Carlson einfliegen lassen müssen. "Da uns die Amerikaner in der Regel nicht wohlgesonnen sind, haben wir in einem langen Auswahlverfahren den einfältigsten und skrupellosesten ausgesucht", so Peskow.
Insidern zufolge sei es während des Interviews dennoch beinahe zu einem Unglück gekommen, weil Putin Carlson aus Gewohnheit vergifteten Tee servieren ließ. Erst im letzten Moment wies ein Assistent den russischen Präsidenten darauf hin, dass eigentlich abgesprochen war, Carlson am Leben zu lassen.
ssi, danPutin-Interview: Faktencheck kommt als 20-bändige Ausgabe