Berlin (dpo) - Seit Jahren werden SUVs immer größer und luxuriöser. Wer nicht mitwächst, ist jedoch der Mensch, der das Fahrzeug steuert. Um dennoch die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurde nun eine Kindersitzpflicht für SUV-Fahrer in die Straßenverkehrsordnung (StVO) aufgenommen. Bereits ab 1. März soll sie für zahlreiche Automodelle gelten.
"Der Kindersitz ist aus Sicherheitsgründen inzwischen für SUV-fahrende Erwachsene einfach nötig", erklärt Verkehrsexperte Manfred Salamonik, der an der Ausarbeitung der neuen Verordnung beteiligt war. "Einmal, damit der Gurt richtig sitzt und dem Fahrer im Ernstfall nicht den Hals abdrückt. Zum anderen, damit man in einem modernen SUV überhaupt ordentlich übers Lenkrad schauen und alle Armaturen sowie die Gangschaltung erreichen kann."
Betroffen von der Kindersitzpflicht sind alle SUV-Modelle ab Baujahr 2018. Hier kann davon ausgegangen werden, dass der Innenraum so groß ist, dass der Fahrer darin relativ gesehen in etwa so klein ist wie ein Kind in einem herkömmlichen Auto.
Erste vom TÜV zugelassene Kindersitze in Erwachsenengröße mit Fünf-Punkt-Gurt sind bereits seit dieser Woche im Handel erhältlich. Gegen Aufpreis sind Extras wie ein eingebauter Getränkehalter oder ein Klettverschluss zur Anbringung des Lieblingskuscheltiers oder eines Beißrings enthalten.
Von der Kindersitzpflicht ausgenommen sind Fahrer ab einer Körpergröße von mindestens 2,20 Meter oder einem Gesamtgewicht von über 250 Kilogramm.
Doch nicht nur Erwachsene müssen sich umstellen: Kinder, die in einem neuen SUV mitfahren, brauchen künftig zwei Kindersitze – einen in Erwachsenengröße, der auf dem Sitz angebracht wird, sowie einen in Kindergröße, der am ersten Kindersitz befestigt wird.
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