Ulm (dpo) - Auch die Kleinen und Schwachen haben Unterstützung verdient: Udo Herfurth aus Ulm hat sich heute einen FC-Bayern-Schal gekauft, um dem Bundesliga-Sorgenkind moralisch zur Seite zu stehen.
"Ich bin schon immer eher für den Underdog, von dem niemand mehr etwas erwartet", meint der 51-Jährige. "Auf Teams, die immer nur gewinnen, stehe ich gar nicht so. Die sind was für Erfolgsfans."
Mit dem FC Bayern hat sich Herfurth wahrlich für einen Underdog entschieden: Aus dem DFB-Pokal längst sang- und klanglos gegen einen Drittligisten ausgeschieden, in der Liga immer weiter weg von der Meisterschale, international eine Blamage – Zustände, angesichts derer viele andere Fußballfans das Weite suchen.
Doch Udo Herfurth hat seinen Verein gefunden: "Klar, Talent haben die nicht, da müssen wir nicht drüber reden. Das sind eher so Rumpelfüßler. Aber das ist eben noch richtiger Fußball, ruppig und bodenständig. Da wird halt auch mal gegrätscht, auch wenn es dafür ne Karte gibt. Solche ehrlichen Malochervereine mag ich einfach."
Dass der FC Bayern mit seinem problematischen Trainer, seinem überforderten Kader und seinem chaotischen Management sportlich wohl kaum eine Zukunft hat, stört Herfurth nicht. "Mir ist völlig klar, dass es wahrscheinlich bald runter in die niederen Ligen geht. Aber das ist auch in Ordnung. Ich feuere meinen FC Bayern auch in der Bezirksliga Oberbayern Süd gegen ASV Habach an."
pfg, dan, ssi; Foto [M]: Shutterstock