Frankfurt, München (dpo) - Am Ende war die Belastung zu groß: Bayern-Torwart Manuel Neuer fällt mit Rückenproblemen mindestens sechs Wochen lang aus. Offenbar vertrug seine Muskulatur es nicht, dass er im Spiel gegen Frankfurt am Samstag so häufig hinter sich greifen musste.
"Kurz nach dem Spiel hat Manuel über Rücken- und Schulterschmerzen geklagt", so ein Sprecher des FC Bayern. "Eine Untersuchung ergab, dass er eine entzündete Rotatorenmanschette infolge von einseitiger Belastung beim ständigen Greifen nach hinten hat. Er wird wohl leider für die nächsten sechs Wochen ausfallen."
Der sogenannte "Schützenfestrücken" (Morbus Pleitensis) ist eine weit verbreitete Torhüterkrankheit, die vor allem nach hohen Niederlagen diagnostiziert wird.
Bei Neuer könnte außerdem der häufige Einsatz seines Reklamierarms die Belastung zusätzlich erhöht haben.
Sportmediziner raten Torhütern zur Vorbeugung, jedes Mal, wenn sie den Ball hinter sich aus dem Netz fischen, abwechselnd einmal links herum und einmal rechts herum zu rotieren und sich bei der Ballaufnahme nur langsam und bewusst umzudrehen. "Schnell spielen lohnt sich in solchen Fällen eh meistens nicht, weil man dann noch höher verliert", erklärt Orthopädin Dr. Rita Bemmhold. Alternativ könne man auch "einfach keinen reinlassen".
Sportlern, die unter einem Schützenfestrücken leiden, wird empfohlen, während der Regeneration viel Ski zu fahren, da die Schulterdrehung bei Slalomfahrten als die perfekte Gegenbewegung gilt.
tla, ssi, dan; Foto: Imago