Rom (dpo) - Der Abschied vom Bargeld macht auch vor ehrwürdigen Brunnenanlagen nicht halt: Weltweit setzen immer mehr Wunschbrunnen auf Kartenzahlung und akzeptieren neben Münzen auch EC- und Kreditkarten.
"Die Menschen haben immer weniger Bargeld dabei", erklärt Ingenieur Nicola Vanvitelli. Er und sein Team rüsteten erst kürzlich den wohl berühmtesten Wunschbrunnen der Welt, den Trevi-Brunnen in Rom, im Auftrag der Stadt auf Kartenzahlung um. "Jetzt kann jeder auch ohne Münzen das Glücksversprechen des Brunnens in Anspruch nehmen", schwärmt er.
Die Bedienung ist dabei so einfach wie ein herkömmlicher Münzwurf: Dank kontaktloser NFC-Technik kann die Karte einfach wie eine Münze ins Wasser des Brunnens geworfen werden. Sobald sie zu Boden gesunken ist, wird automatisch ein Betrag vom Konto des Karteninhabers abgebucht.
"In der Regel buchen wir in der Hauptsaison 4,50 Euro ab", so Vanvitelli. "Je nach Zeitpunkt des Kartenwurfs und Verfügungsrahmen des entsprechenden Kontos kann es auch mal etwas mehr sein. Aber in jedem Fall gewährt der Brunnen dem Zahler das gleiche Glück, das er auch für eine oder mehrere Münzen bekommen hätte."
Das Angebot wird bislang freudig angenommen: Mittlerweile sind auf dem Grund des Brunnens zwischen den herkömmlichen Münzen immer mehr Kredit- und EC-Karten zu sehen. "Münzen nehmen wir natürlich nach wie vor an – für alle, die es klassisch mögen", so Vanvitelli.
Die Stadt Rom plant währenddessen bereits die nächste technische Revolution: Bald soll es zusätzlich möglich sein, den Brunnen mit elektronischen Bezahlsystemen wie Apple Pay zu nutzen. Touristen müssen dann nur noch ihr Handy in den Brunnen werfen, um sofort von den Segnungen des historischen Bauwerks zu profitieren.
pfg, dan; Fotos: Shutterstock