Berlin (dpo) - Lässt sich so die Haushaltskrise überwinden? Insidern zufolge plant Finanzminister Christian Lindner, die Rechtsform der Bundesrepublik Deutschland zu ändern. Sie soll von einer GmbH (BRD GmbH) in eine Aktiengesellschaft (BRD AG) umgewandelt werden und anschließend an die Börse gehen.
"Eine solche Umwandlung hätte gleich mehrere Vorteile", erklärt Börsenexperte Hugo Danneweit. "Zum einen erhält der Staatshaushalt frisches Kapital von Investoren durch die Ausgabe von Wertpapieren. Zudem verfügen Aktiengesellschaften über ein deutlich höheres Ansehen an den Finanzmärkten als eine klassische GmbH. Nicht zuletzt würde dabei das Grundgesetz, das ja nur für die BRD GmbH galt, seine Gültigkeit verlieren, wodurch die verhasste Schuldenbremse automatisch ausgehebelt wäre."
Wann genau Deutschland an die Börse geht, ist allerdings noch unklar. Derzeit prüfe das Finanzministerium noch juristische Fragen. Etwa, ob es möglich sei, sämtliche Minister direkt in den Vorstand zu holen und Bundeskanzler Olaf Scholz zum Vorstandsvorsitzenden zu ernennen.
Auch müsse geprüft werden, ob die BRD AG in den DAX aufgenommen wird oder lediglich im SDAX notiert wird. Eine Entscheidung der Börsenaufsicht hierzu steht derzeit noch aus.
Eine Down-Up-Kapitalaufsplittung lehnt Lindner hingegen kategorisch ab. Dabei würden chargierte Advance-Decline Rentenfonds durch Leerverkäufe antizyklisch so auf kleinere Depot-Spreads angelegt, dass Kleinanleger ihre Asset-Allocators zurückziehen müssten, um einen Exit-Cash-Flow zu vermeiden.
Für die Bevölkerung hingegen dürfte sich durch die Umwandlung in eine AG wenig ändern.
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