Stockholm (dpo) - Erstmals in der Geschichte des Nobelpreises gibt es einen nichtmenschlichen Preisträger: Wie das Nobelkomitee in Stockholm mitteilte, geht der Preis für Literatur in diesem Jahr an die künstliche Intelligenz ChatGPT.
"Wir würdigen ChatGPT für die unzähligen fiktiven und nichtfiktiven Texte, die kein menschliches Wesen in dieser Fülle und Kreativität jemals hätte verfassen können", heißt es in der Begründung des Komitees. "Wir warten gespannt, wie ChatGPT die Welt der Literatur weiter bereichern wird."
Insgesamt sollen allein im vergangenen Jahr mehrere tausend Bücher erschienen sein, die von ChatGPT oder mithilfe von ChatGPT verfasst wurden.
Unter Experten waren zuvor Haruki Murakami, Salman Rushdie und Margaret Atwood als Favoriten auf den Nobelpreis gehandelt worden – von ChatGPT als Preisträger zeigten sich entsprechend viele überrascht. "Ich muss gestehen: Ich habe noch gar nicht alles von ihm gelesen", erklärt etwa Literaturwissenschaftlerin Susanne Graichen. "Aber wenn Stockholm ihn auszeichnet, muss da schon Substanz dahinterstecken."
Eines jedenfalls gilt als sicher: Texte der künstlichen Intelligenz dürften nach der Bekanntgabe des Preises innerhalb kürzester Zeit zu Bestsellern avancieren. Berichten zufolge toben bereits erbitterte Kämpfe zwischen mehreren deutschen Verlagen, die ChatGPT exklusiv unter Vertrag nehmen wollen.
Der Preisträger selbst gibt sich indes bescheiden, wie diese erste Reaktion zeigt:
pfg, dan, ssi; Foto oben: ImagoIn eigener Sache: Leider hat es die Postillon-eigene KI DeppGPT nicht in die engere Auswahl geschafft, weil sie immer wieder das Nobelkomitee beleidigte. Mehr dazu:
DeppGPT: Der Postillon veröffentlicht erste wirklich menschliche KI